„Und sie laufen! Nass und nässer wird’s im Saal und auf den Stufen. Welch entsetzliches Gewässer! (…) Die ich rief, die Geister werd ich nun nicht los“. Ja, natürlich bin ich mir bewusst, dass in meiner Arbeit mit KI auch ein Zauberlehrling-Potential steckt. Texte sind ein Teil meiner Dienstleistung und wenn alle meine Kund:innen nur noch ChatGPT für LinkedIn, den Newsletter oder die Website nutzen, dann fällt auch ein Teil meines Business weg. Wie schnell das gehen kann, sehen wir gerade im Bereich der Synchronstimmen.
Bisher habe ich mich immer recht kritisch über die Qualität von KI-Texten im Marketing geäußert. Für die Abschlusspräsentation meiner Zertifizierung zum KI-Manger wollte ich es nun aber genauer wissen.
Kann ich Claude oder ChatGPT zu einem Assistenten machen, der genauso gut LinkedIn-Beiträge schreibt, wie ich?
Das Ergebnis hat mich verblüfft:
Mein Claude Projekt erzielt eine Qualität von 75 bis 95 Prozent.
Mein Custom GPT bleibt vorerst nur bei einer Qualität von 40 bis 55 Prozent.
Die Custom GPTs und Claude-Projekte sind anpassbare KI-Modelle für spezialisierte Anwendungen. Sie ermöglichen es Benutzern, die Fähigkeiten von ChatGPT bzw. Claude für ihre individuellen Aufgaben zu nutzen. Diese personalisierten Lösungen lassen sich genau auf die jeweiligen Anforderungen zuschneiden. Das funktioniert mit Text und ihr braucht keine Programmier-Kenntnisse dafür.
Gerne erzähle ich Euch bei einem virtuellen Kaffee im Detail wie ihr damit überraschend gute Text-Assistenten baut. Schreibt mir!
Hier beschränke ich mich auf eine kurze Zusammenfassung des Projekts: Wie habe ich die KI dazu gebracht in meinem Stil zu schreiben?
Vier Briefing-Dokumente dienen als Basis
ChatGPT hat mir bei der Analyse und Kategorisierung von mehr als 50 meiner LinkedIn-Beiträge geholfen. Daraus ist ein Briefing-Dokument als Tabelle mit Kriterien wie Satzlängen, Zeichenzahl, Tonalität, Verständlichkeit,… zur Charakterisierung meines Stils entstanden.
Zur Sicherheit habe ich die Beiträge auch noch einmal als Text in einem Dokument erfasst.
Zusätzlich habe ich die jüngsten Hinweise aus den LinkedIn-Algorithmen Reports in ein Dokument gepackt.
Für die persönliche Note, habe ich noch ein PDF aus meinem LinkedIn-Profil generiert.
Diese Daten und ein längerer Prompt sind die Basis für das GPT und das Claude Projekt mit dem Ziel LinkedIn-Beiträge in meinem Stil zu schreiben.
Wo es Herausforderungen gab
Beide Plattformen arbeiten im Hintergrund auf Englisch. Das führt zu einigen Herausforderungen beim Thema Zeichen- und Wörterzahl pro Satz. Bei ChatGPT konnte ich diesen Konflikt bisher nicht auflösen. Aber bei Claude ist das Ergebnis beeindruckend. Ich kann jetzt
sehr lange Berichte in PDF-Form,
Slides mit sehr komplexem Layout oder
auch nur ein paar kopierte Sätze oder Gedanken
als Briefing-Vorlage für einen Beitrag nutzen.
Etwas gruselig wird es, wenn Claude im Beitrag Sätze wie „erinnert mich an meine Zeit bei T-Online“ schreibt.
Mach ich jetzt alles mit diesem Tool und schreibe nicht mehr selbst?
Nein, denn wer mich kennt, der weiß, dass ich ein großer Fan vom Ansatz der Co-Intelligence bin. Gerne lasse ich mir von der KI helfen, aber die letzte Version editiere und verantworte ich selbst. Und nicht erst seit der Zertifizierung als KI-Manager ist mir klar: Kundendaten kann ich in einem solchen Tool nicht verarbeiten.
Allerdings zeigt das Beispiel, wie gut wir mit eigenen Daten auch beim Thema Text werden können. Und hier bin ich offen für alle Projekt-Anfragen, denn das Niveau ist sehr deutlich über dem, was ihr mit den magic prompts erreichen könnt, wenn ihr genug eigene Texte als Vorlage habt.
Neues von LinkedIn: Pay to Play?
„Da ist er wieder, dieser Facebook-Moment: Die neuen LinkedIn-Zahlen des Algorithm Insights Report sind ein unangenehmes Déjà-vu. Knapp die Hälfte unseres LinkedIn-Feeds wird inzwischen kommerziell gesteuert.
Der Blick in die Details zeigt, dass wir uns weiter in eine unangenehme Richtung entwickeln:
Der Anteil von promoted Content stieg auf 34 Prozent,
LinkedIn-Ads nehmen 13 Prozent ein,
organische Firmenbeiträge bleiben bei mageren 2 Prozent.
Die Rechnung ist einfach:
Nahezu die Hälfte der Beiträge in den Feeds der Nutzer:innen ist jetzt werblich.
Das erinnert mich an die Entwicklung bei Facebook vor einigen Jahren. Dort verschob sich die Balance ebenfalls kontinuierlich Richtung ‚Pay to Play‘.
Hinzu kommt, dass auch auch bei den organischen Inhalten viel Bewegung drin ist:
Der Algorithmus bevorzugt wenige (Top ) Stimmen.
80 Prozent sehen vermehrt die gleichen Creator.
Bis zu 6 von 20 Posts stammen vom selben Autor.
Höchste Zeit für ein paar Anpassungen in Eurer LinkedIn-Strategie. Kleiner Spoiler: Ich halte nicht viel von der Empfehlung fünf Posts pro Woche zu veröffentlichen. Irgendwann müssen wir ja auch was arbeiten. Mit Konsistenz, guter Planung und echtem Dialog kann es aber immer noch klappen. Das beobachte ich auch bei den Corporate Influencer Programmen, die ich dieses Jahr begleiten durfte.
Musik aus einer anderen Zeit
Die neue Internetsuche von ChatGPT behauptet, dass ich Robert Smith und Cure zum letzten Mal am 17. Juni 1995 live in Konstanz am Bodensee gesehen habe. Um ehrlich zu sein: Seine damalige Ausstrahlung auf der Bühne hätte mich nicht auf ein neues Album im Oktober 2024 wetten lassen. Und obwohl ich heute komplett andere Musik höre, gefallen mir einige Stücke von dieser Veröffentlichung sehr gut. Deshalb packe ich diesen Monat „A Fragile Thing“ auf die Playlist.
Nach vier Jahren Pause habe ich mich in den vergangenen Wochen wieder langsam ans Joggen gewöhnt. Dabei hat sich Nubiyan Twist zum regelmäßigen Begleiter etabliert. Das Ensemble wurde 2011 am Leeds College of Music gegründet und wird vom Gitarristen/Produzenten Tom Excell geleitet. Aus dem aktuellen Album „Find your Flame“ habe ich „Lights Out“ mit Nile Rodgers auf die Move on up Playlist bei Spotify gepackt.
So unterstütze ich Euer Unternehmen
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